JAVIER GÓMEZ

MAKING OF & INSPIRATION

„Meine Werke sind Kompositionen aus
Licht, Schatten, Transparenz, Farbe
und optischen Effekten“

Javier Gómez

Javier Gómez (Pedro Bernardo, Ávila, 1957) erlernte das Glashandwerk im elterlichen Familienbetrieb, einer Fabrik zur Herstellung von Industrieglas.

Nach dem Tod seines Vaters übernahm der Künstler den Betrieb und führt ihn gemeinsam mit seinem Bruder weiter. Als er die Werke von Joaquin Torres Estebans in einer Broschüre sah, nahm sein Leben eine unerwartete Wendung, Gómez wurde erstmals bewußt, dass man mit Glasscheiben, mit denen er jeden Tag in der Glaswerkstatt arbeitete, weitaus mehr machen konnte. Es folgten einige Jahre des experimentierens. Der Künstler beschloss das Familienunternehmen zu verlassen und sich voll und ganz der Kunst zu widmen. Er fühlte sich von der Idee, des bekannten Künstlers Esteban inspiriert ein Museum für zeitgenössische Glaskunst in Alcorcon zu eröffnen. Mit Hilfe einer befreundeten und inzwischen verstorbenen japanisch-amerikanischen Glaskunstsammlerin Takako Sano erhielt er vom Stadrat viel Zuspruch für sein Projekt. 1997 eröffnete das neue Glasmuseum MAVA in den Castillos de Valderas. Das Museum zeigt eine große Auswahl an Werken von Javier Gómez und die Sammlung von Takakao Sano u.a. mit Stücken von Harvel Littelton, Marvin Lipofski, Dale Chihuly, Erwin Eisch, Lino Tagliapietra, Ann Wolf, Colin Reid, Toots Zynsky, Rene Roubcek, Richard Maitner, Yan Zritchak, Bohumil Elias und Michael Rogers.  2019 ehrte die Geburtsstadt Avila, Javier Gómez mit einem eigenen Museum „ MEV-JG Glasskulpturenmuseum Javier Gómez“.

Javier Gómez sagt über seine Arbeit: „Meine Werke sind Kompositionen aus Licht, Schatten, Transparenz, Farbe und optischen Effekten wie Spiegelungen oder Reflektionen. Die Arbeit mit kaltem Glas ermöglicht es mir, mit Licht und Farbe zu arbeiten als wäre sie Farbe auf einer Leinwand. Ich möchte das Bildliche mit dem Skulpturalen verbinden, indem ich Glas verwende, kann ich das Volumen einer Skulptur entwickeln.“ Dabei klebt der Künstler einzelne farbige Scheiben passgenau zusammen und schneidet die grobe Form aus dem Glas,  poliert die Skulptur sorgfältig und verleiht dem Werk seine Plastizität, Ausgewohngenheit und Leuchtkraft. Für Javier Gómez hat jedes Gestaltungselement sein eigenes Mysterium, seine eigene Ausdruckskraft. Der Künstler erklärt „wenn ich die Reaktion des Betrachters beobachte, wenn dieser meine Arbeit sieht, sehe ich, dass jedes Werk mehrere Lesarten hat. Die Arbeiten und ihre unterschiedlichen Aspekte zu betrachten, sie zu drehen, ein Lichtspiel zu entwickeln, Innenräume zu erschaffen, die mit dem Außenraum in Dialog stehen inspirieren mich immerwieder neue Sichtweisen zu entwickeln und neu Werke zu konzipieren.“ Dabei lässt sich Javier Gómez von seiner Intuition und einem ausgeprägten Gespür für Ästhetik und Harmonie leiten.